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Denkmalgeschütztes Wohngebäude

04277 Leipzig · Ausführung 2021

PLZ / Ort

04277 Leipzig

Strasse

Mühlholzgasse

Warengruppe

Steinwolle-WDVS mit Putz
Dekorputze

Objektgröße

2000 m²

Firma

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Neubau trifft Denkmal


Moderne Wärmeschutzfassade im Einklang mit historischem Bruchstein


Marktredwitz / Leipzig – 75 Jahre lang stand an der Mühlholzgasse in Leipzig-Connewitz nur noch ein Ruinenrest der früheren Villa Steyer. Nach drei Jahren Planungszeit begannen im Sommer 2018 Arbeiten, die dem Areal eine neue Perspektive gaben. Die RTLL Lewerenz Gruppe aus Kirchberg bei Zwickau nahm sich des 5.600 m2 großen Villen-Grundstücks an, um 26 Wohnungen in neuen ebenso wie in historischen Gebäuden einzurichten. Im Einklang mit Denkmal- und Naturschutz entwarf das Leipziger Architekturbüro Mann & Schott die Idee für eine Bebauung und Gestaltung, mit deren Umsetzung Michael Hampel, Projektleiter bei RTLL, bis in dieses Jahr hinein befasst war.

1907/08 ließ sich die wohlhabende Witwe Mathilde Steyer vom bedeutenden Leipziger Architekten Max Bösenberg eine Villa im Jugendstil errichten. Nach Bombentreffern im Zweiten Weltkrieg blieb von dem stattlichen Haupthaus allerdings nur eine Ruine übrig. Genutzt wurden fortan lediglich das Untergeschoss und Nebengebäude wie Stall, Remise, Kutscherwohnung und der Verbindungsbau zur Villa. Diese Gebäude wurden jetzt denkmalgemäß saniert und am Platz des früheren Haupthauses ein Neubau errichtet.


Fassadengestaltung zitiert historisches Vorbild

Hinsichtlich seiner Dimension und Ausrichtung erinnert das neue Mehrfamilienhaus an die Jugendstilvilla, die hier einmal stand. Als im besten Sinne des Wortes raffiniert kann man die farbliche Gestaltung großer Teile der Fassade bezeichnen. Sie entstand durch eine umfangreiche Bemusterung und im Einklang mit den Wünschen der Denkmalschutzbehörde. Verabschiedet wurde ein Farbkonzept, das an die Farbigkeit der zerstörten Jugendstilvilla erinnert.

Die Basis für die Gestaltung wurde mit einem in sanftem Grau eingefärbten Oberputz geschaffen. Er gehört zu einem vollmineralischen Wärmedämm-Verbundsystem (WDVS) von HECK Wall Systems mit einem Dämmkern aus 160 mm nichtbrennbarer Steinwolle, das auf rund 2.000 m2 Fassade zur Anwendung kam. Mit einer kreativen Putztechnik und einer Beschichtung mit unterschiedlich intensiven Lasuren schuf die RTLL Gruppe auf der Fassade des Hauptgebäudes und des vorgelagerten Pavillons eine ansprechende Natursteinoptik in verschiedenen, natürlichen Grautönen. Um deren Wirkung zu betonen, wurde ein angrenzender Gebäuderiegel schlicht weiß gestrichen.

Modelliert aus mineralischem Werktrockenmörtel

Als Oberputz eingesetzt wurde der „HECK K+A Plus“, ein mineralischer Werktrockenmörtel. Lutz Neumann, Key Account Manager bei HECK Wall Systems, erinnert sich: „Die beteiligten Stuckateure wurden von unserem Vorführtechniker Schritt für Schritt an die Ausführung der Modellierung und Beschichtung des Putzes herangeführt.“ Zunächst wurde der faserarmierte Mörtel in einer Schichtdicke von 5 bis 6 mm mit der Zahnkelle auf die armierte Dämmlage aufgezogen und mit einer Glättkelle klassisch zu einer gleichmäßigen Oberfläche verzogen.

In dem noch nicht abgebundenen Material wurden dann mit Strukturbürste und Stachelwalze unregelmäßige Muster eingedrückt, so wie sie auch in einer Natursteinoberfläche zu finden wären. Danach wurden hervorstehende Mörtelreste und Grate mit der Venezianerkelle verzogen und etwas eingeebnet. Es folgte das Einziehen von waagerechten und senkrechten „Fugen“ unter Zuhilfenahme einer Maßschiene. Diese Fugen wurden dann händisch mit einem Cutter etwas ausgeräumt, also vertieft und gestaltet. Die nun hervorstehenden Grate wurden mit einem weichen Besen vorsichtig abgefegt. Nach zwei Tagen Trocknungszeit begann die Beschichtung der Oberfläche mit Lasuren in verschiedenen Farbabstufungen.

Farbtonvarianz wie aus der Natur                                                                                                                                                                                                                     

Die Lasuren wurden aus einer HECK Siliconharzfarbe Basis 2 durch Zumischungen der klassischen HECK Siliconharzfarbe erstellt. Mit unterschiedlichen Mischungsverhältnissen wurden so verschiedene Grautöne erzeugt, mit denen die einzelnen „Steine“ gegeneinander abgegrenzt wurden. Der Auftrag erfolgte partiell mit einem Lasurpinsel und anschließendem Einwischen mit einem Schwamm in die Vertiefungen der Oberfläche. Auf diese Weise entstand ein harmonisches Ganzes, ganz so, als ob aus einem Natursteinvorkommen gehauene Steine verarbeitet worden wären, die leichte Farbvariationen zeigen.

„Unser Partner HECK hat hier viel Know-how und nicht zuletzt eine bestechende Idee für die Umsetzung der Gestaltungswünsche von Architekt und Denkmalschutzbehörde eingebracht“, zieht Hampel ein zufriedenes Fazit. „Da wir generell nur noch mit steinwolle-basierten, vollmineralischen WDVS arbeiten, sind wir sehr zuversichtlich, dass auch die in der Mühlholzgasse gestaltete, aufwändige Fassade sich als sehr langlebig erweisen wird. Die Unterhaltskosten für diese außergewöhnliche Liegenschaft und ihre Eigentümergemeinschaft dürften davon profitieren.“


Gut geschützt vor Veralgen und Verschmutzen 

In der Tat spricht viel dafür, dass die attraktive Fassadengestaltung für lange Zeit nichts von ihrer Faszination einbüßt, ist auch Lutz Neumann überzeugt: „Als mineralischer Putz reduziert der ‚HECK K+A Plus‘ die Bildung eines Wasserfilms auf der Fassadenoberfläche. Dabei werden zwei natürliche Effekte genutzt: Die hohe Wärmespeicherkapazität eines vollmineralischen Putzes verringert die Betauungszeit einer Putzoberfläche. Gleichzeitig unterstützt ein vollmineralischer Putz wie der ‚HECK K+A Plu‘ die Feuchtigkeitsregulierung in der Putzschicht, die vorhandenes Wasser aufnimmt. Er sorgt für eine schnelle Rücktrocknung.

„Durch die Entscheidung für das vollmineralische WDVS von HECK Wall Systems haben wir also zweierlei erreicht“, so das Fazit von Hampel, „zum einen die höchste Brandschutzklasse an der Fassade durch den Dämmstoff Steinwolle und zum anderen eine besonders langlebige Beschichtung selbst in einer so naturnahen Lage. Denn vollmineralische Systeme bieten nach unserer Erfahrung den besten Schutz vor mikrobiellem Bewuchs auf Wärmedämm-Verbundsystemen bzw. Putzflächen ganz allgemein.“

Auf dem Gelände einer zerstörten Jugendstilvilla entstand in Leipzig ein modernes Gebäudeensemble mit 26 Einheiten, praktisch geschnittenen Zwei- bis Fünfzimmerwohnungen. Neben dem Neubau wurden der alte Stall, die Remise, die Kutscherwohnung sowie der Verbindungsbau zum zerstörten Hauptgebäude der ehemaligen Villa originalgetreu restauriert.

Dank einer anspruchsvollen Gestaltung der Putzfassade nähert sich der Neubau harmonisch dem historischen Bestand an. Das Untergeschoss der fast vollständig zerstörten Villa, Fenster- und Türgitter, Lisenen sowie weitere künstlerische Details des Jugendstilbaus wurden saniert und integriert. Projektleiter Michael Hampel ist überzeugt: „Durch die Entscheidung für das vollmineralische WDVS haben wir zweierlei erreicht. Zum einen die höchste Brandschutzklasse an der Fassade durch den Dämmstoff Steinwolle und zum anderen eine besonders langlebige Beschichtung selbst in einer so naturnahen Lage. Denn vollmineralische Systeme bieten nach unserer Erfahrung den besten Schutz vor mikrobiellem Bewuchs auf Wärmedämm-Verbundsystemen bzw. Putzflächen ganz allgemein.“

Der faserarmierte Mörtel wurde in einer Schichtdicke von 5 bis 6 mm mit der Zahnkelle aufgezogen und mit einer Glättkelle zu einer gleichmäßigen Oberfläche verzogen. In dem noch nicht abgebundenen Material wurden mit Strukturbürste und Stachelwalze unregelmäßige Muster eingedrückt. Hervorstehende Mörtelreste und Grate wurden mit der Venezianerkelle verzogen und etwas eingeebnet. Es folgte das Einziehen von waagerechten und senkrechten „Fugen“ unter Zuhilfenahme einer Maßschiene. Diese wurden händisch mit einem Cutter etwas ausgeräumt. Die nun hervorstehenden Grate wurden mit einem weichen Besen vorsichtig abgefegt. Nach zwei Tagen Trocknungszeit begann die Beschichtung der Oberfläche mit Lasuren in verschiedenen Farbabstufungen.

Die „Coverrock II“ ist eine nichtbrennbare Putzträgerplatte aus Steinwolle in der Wärmeleitfähigkeit 035 und Kernstück zahlreicher Wärmedämm-Verbundsysteme. Die hoch verdichtete Oberlage sorgt für eine hervorragende Putzhaftung und erleichtert die Verdübelung. Die Beschichtung der „Coverrock II“ ermöglicht bei Bedarf eine maschinelle Verarbeitung des Klebemörtels sowie einen Putzauftrag ohne Pressspachtelung.                                                                                                                                               

In der Tiefgarage der Mühlholzgasse wurden ca. 1.000 m2 der nichtbrennbaren „Ceilrock Top“ Steinwolle-Dämmplatte unter der Decke, an den Seitenwänden und rund um die Pfeiler verarbeitet. So werden Kältebrücken zu angrenzenden Bauteilen sicher vermieden. Die „Ceilrock Top“ ist mit einseitiger, heller Glasvlieskaschierung ausgestattet und muss nicht beschichtet werden.

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